Gespräch mit Künstler:innen: Karolina Kling

Karolina ist Künstlerin und Designerin und lebt aktuell in Göteborg. Sie ist Musterdesignerin im Modebereich und bekannt für ihren unverwechselbaren Stil, der sich in ihren Kunstdrucken, Einrichtungsobjekten und Modeartikeln manifestiert.

Bitte erzähle uns ein bisschen über dich, damit unser Publikum dich besser kennenlernen kann.

Ich habe 2006 meinen Abschluss an der HDK (The University of Design in Göteborg, Schweden) gemacht und bin dann nach London gezogen, wo ich rund 6 Jahre lang meine eigene Firma führte. Ich habe alles Mögliche gemacht: von Modekollektionen (unter dem Namen Kling by Kling) über Schaufensterinstallationen, Ausstellungen mit anderen Designern in London und Tokio organisiert und als freiberufliche Designerin gearbeitet. Ich habe also mit meinen Grafiken und Prints in vielen verschiedenen Bereichen gearbeitet, was mir schon immer sehr gut gefallen hat, von der Mode bis zur Inneneinrichtung.

Heute lebe ich in Göteborg, arbeite als Printdesignerin und leite meine eigene Firma A Kling Thing. Ich arbeite viel mit anderen Menschen und Unternehmen zusammen, was mir am meisten Spaß macht. Für mich allein zu arbeiten, reicht mir nicht mehr als Antrieb. Es ist vielmehr die Interaktion mit dem Wissen und den Ideen anderer Menschen.

Wie würdest du deine Kunst beschreiben und was inspiriert deine Kreativität?

Ich denke, viele Leute würden sie als grafisch und mutig beschreiben. Wenn ich Drucke für die Mode entwerfe, ist das meistens der Fall, aber wenn ich meine Bilder und Stoffe unter A Kling Thing herstelle, würde ich sie eher als verträumt und weich beschreiben. Ich habe im Laufe der Jahre viele verschiedene Stilrichtungen gelernt, trotzdem sagt man mir oft, dass man meine Prints sofort erkennt.

Was hat dich bei der exklusiven Kooperation mit Postery inspiriert?

Hier waren Texte, die ich geschrieben habe, meine Inspiration. Früher habe ich viel geschrieben, aber seit langem nicht mehr. Also habe ich geschrieben und die Bilder danach kreiert. Was daraus entstanden ist, stammt alles aus den Texten. Das war eine neue Arbeitsweise für mich und hat mir sehr gut gefallen. Die Geschichten stammten von Reisen, die ich zu Orten unternommen habe, die ich jetzt wirklich vermisse und die ich mithilfe dieser Geschichten noch einmal besuchen wollte.

Wie siehst du die Entwicklung deiner Kunst in der Zukunft und wie möchtest du, dass deine Kunst wahrgenommen wird?

Ich würde gerne mit größeren Einrichtungsprojekten arbeiten und Tapeten, Stoffe und Kunst für öffentliche Räume wie Hotels und Restaurants kreieren. Und mehr Kooperationen mit inspirierenden Labels und Designer:innen eingehen.

"Wenn ich an meinen Stil im Laufe der Jahre denke, sah er damals so aus wie heute. Ich kann versuchen, meinen Stil zu verändern, aber man erkennt mich immer darin wieder."

Spiegelt deine Kunst deine Persönlichkeit wider und war Kunst schon immer ein Teil deines Lebens?

Ich habe viele Jahre klassisches Klavier und Geige gespielt und habe in meinen 20ern mit dem Design angefangen. Wenn ich an meinen Stil im Laufe der Jahre denke, sah er damals so aus wie heute. Ich kann versuchen, meinen Stil zu verändern, aber man erkennt mich immer darin wieder – im Guten und im Schlechten, haha. Ich schätze, mein Stil spiegelt mich als Person wider: viele Farben und ziemlich frech.

Mit welchen Materialien/Farben arbeitest du am liebsten?

Das ist schwer! Ich mag wirklich alles von Ton über Acryl auf Leinwand bis hin zu Tinte auf Papier. Es kommt auf das Projekt an. Was ich nicht tun würde, ist meine eigenen Stoffe zu drucken. Es ist eine lange Geschichte, aber für eine meiner Kollektionen musste ich alle Stoffe selbst drucken, indem ich diese riesigen 1,5 x 1m-Rahmen (oder größer?) verwendete. Seitdem gehe ich nicht einmal mehr in die Nähe einer Druckerei.

Gibt es eine Anekdote zu deinem Werk, die du uns erzählen kannst?

Wie ich schon erzählt habe, habe ich einige Bilder von Orten gemacht, die ich besucht habe. Einer dieser Orte ist in Südfrankreich. Er heißt Hyères. Ich war dort eine Zeit lang jedes Jahr mit Freunden und wir mieteten ein tolles, großes Haus mit einem riesigen Garten und Palmen, die du von der Badewanne aus sehen konntest. Es gibt eine kleine Insel direkt vor der Haustür namens „The Golden Island“ und ich liebte es, dort herumzulaufen und von den kleinen Stränden aus schwimmen zu gehen. Das Ehepaar, dem das Haus gehört, hat es vor einigen Jahren verkauft und seitdem war ich nicht mehr dort.